Sind Menschen wirklich Omnivoren?

Sind Menschen wirklich Omnivoren?

Sind wir wirklich Omnivoren? Wieso Menschen heute alles Essen, obwohl unsere Biologie dafür nicht ausgerüstet ist.

Dies ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Den Originalartikel findest du hier.

Was ist die natürliche Ernährung des Menschen? Wie jede Spezies haben Menschen eine artspezifische Ernährung an die der menschliche Körper von der Biologie her angepasst ist. Heutzutage sind Menschen in den meisten Kulturen offensichtlich Omnivore – was aber kulturell bedingt ist, und nicht auf Biologie beruht. Wir essen so ziemlich alles aus der Natur, das wir durch Kochen und Verarbeiten in essbare Materie verwandeln können. Aber was ist unsere natürliche, biologisch angemessene Diät? Menschen sind höchstwahrscheinlich «frugivore Omnivoren», ähnlich wie Schimpansen. Allerdings griffen Menschen aufs Kochen und Lebensmittelverarbeitung sowie suboptimale Nahrungsmittel zurück, um in Lebensräumen zu überleben, die nicht ihre natürlichen Nahrungsquellen boten… und tun dies immer noch!

Mismatch: Unsere heutige omnivore Ernährungsweise passt nicht zu unserer Biologie!

Die meisten Menschen ernähren sich heutzutage omnivor. Aufgrund der lokalen Lebensmittelvielfalt und der Kochkultur gibt es verschiedene – mehr oder weniger gesunde – Diäten. Die meisten Kulturen beinhalten Getreide, Fleisch und/oder Milchprodukte, Eier, Gemüse, Obst… und verarbeitete Lebensmittel. Eine moderne omnivore Diät!

Unsere Anatomy and Physiologie deuten jedoch darauf hin, dass Menschen spezialisierte Fruchtfresser sind: Frugivore oder frugivore Allesfresser. Frugivore Affen, wie Schimpansen, ernähren sich hauptsächlich von Früchten, Nüssen, Grünzeug und kleinen Mengen anderer Nahrungsarten und teilen fast alle mit der Ernährung verbundenen Merkmale mit Menschen! Menschen teilen einen sehr ähnlichen natürlichen Lebensraum, Nahrungsvorlieben und Diät mit unserer erweiterten Affenfamilie.

Menschen sind biologisch (Immer noch) an tropische Lebensräume und deren Fülle an tropischen Früchten, Nüssen und anderen Nahrungsquellen angepasst: Die artspezifische Diät des Menschen ist sehr fruchtreich – reich an tropischen Früchten, Nüssen und jungem Grünzeugs.

Wie kam es also, dass wir in der modernen Gesellschaft ein so anderes Ernährungsverhalten angenommen haben? Hier kommen die Geschichte unserer Spezies, der natürliche Lebensraum und kulturelle Anpassungen ins Spiel (siehe unten).

Wie die Biologie aufzeigt, dass Menschen von Natur aus Frugivore sind:

Was deutet darauf hin, dass Menschen überwiegend frugivor sind (nicht ausschließlich Früchte):

1. Gene: Merkmale und Anpassungen ans Fruchtessen

Menschen verfügen über bemerkenswerte biologische Anpassungen, die sie mit anderen Primaten teilen, die viel Obst essen. Beispiele hierfür sind die Zahnstruktur, komplexe Hände optimal für den Umgang mit Früchten (das Klettern, Pflücken, testen für Reife, Schälen etc.), spezialisiertes Farbsehen, der Verlust von Vitamin-C Genen und eine vergleichsweise hohe Toleranz gegenüber Samengiften im Vergleich zu anderen Säugetieren. Im Gegensatz zu typischen Allesfressern oder Fleischfressern besitzen wir keine ausgeprägten biologischen Merkmale für die Jagd, den Fleischkonsum oder die Verdauung. Stattdessen benötigen wir Werkzeuge wie Speere, Messer und Feuer, um die «fehlenden» Krallen, Zähne, Sprintfähigkeiten usw. zu ersetzen. Lesen Sie unseren vollständigen Artikel über Anpassungen an die Obsternährung und unseren Artikel über die «fehlenden» fleischfressenden Anpassungen bei Menschen.

2. Evolution: Alle Menschenaffen sind Frugivoren

Das Lernen von Schimpansen gibt uns wertvolle Einblicke in uns selbst. Wir teilen viele biologische Eigenschaften mit unseren frugivoren nächsten Verwandten, den Schimpansen. Schimpansen spezialisieren sich auf reife tropische Früchte. Entgegengesetzt des gängigen Bildes, konsumieren sie nicht regelmäßig Fleisch. Um genau zu sein, sind Schimpansen als frugivore Omnivoren eingeordnet: Sie sind in der Lage, sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung zu verdauen. Ihre bevorzugte und primäre Nahrungsquelle sind jedoch reife tropische Früchte. Etwa 70% sind im Allgemeinen und manchmal ausschließlich Früchte! Schimpansen essen auch kleine Mengen anderer Nahrungsmittel, einschließlich tierischer Nahrungsmittel, mit wenig bis keinem Fleisch, abhängig vom Individuum und den sozialen Gruppen.

3. Unsere Instinkte: Welche Nahrung spricht uns wirklich in der Natur an, ohne Kochen oder andere Verarbeitung?

Unsere Instinkte wissen, was direkt aus der Natur ansprechend ist – reife, süße, farbenfrohe Früchte: Kinder lieben rohe, reife Früchte, aber sie essen kein rohes Fleisch, keine Getreide oder Brokkoli – noch würden wir ihnen jemals diese Nahrungsmittel roh geben. Wir wissen, dass sie damit Probleme bekommen würden. Unser gesunder Menschenverstand und unser instinktives Wissen können die einfache, aber relevante Frage beantworten, um die natürliche Ernährung einer Art zu definieren: Welche Nahrungsmittel schmecken gut, wenn man sie unverändert direkt aus der Natur isst? Unsere Geruchs- und Geschmacksrezeptoren sind ein zuverlässiger Führer, wenn wir sie nicht verwirren: Nur das, was roh, unverarbeitet oder ungewürzt essbar und schmackhaft ist, ist geeignete menschliche Nahrung. Alles andere ist eher Überlebensnahrung. Das bedeutet nicht, dass wir keine anderen Nahrungsmittel essen können, denn offensichtlich überleben wir mit verschiedenen Nahrungsmitteln. Anscheinend sind wir Omnivoren, wenn es um Überlebensnahrung geht, aber biologisch sind wir immer noch spezialisierte Fruchtfresser. Das macht nur Sinn im Licht der Tatsache, dass Menschen in tropischen Wäldern entstanden sind – und immer noch eine tropische Art sind! (siehe unten)

This beautiful video of humans and chimps having a meal together might just convince you of our frugivorous nature!

Wieso haben moderne Menschen eine omnivore Ernährung?

Biologisch gesehen sind Menschen Frugivore mit einer hohen Fruchtdiät, aber sie sind aus Überlebensgründen zu kulturellen Allesfressern geworden:

«Through cultural innovation and changes in habitat and ecology, there have been a number of major dietary shifts in human evolution, including meat eating, cooking, and those associated with plant and animal domestication.»

Luca et al., 2010

Übersetzt: «Durch kulturelle Innovationen und Veränderungen in Lebensraum und Ökologie gab es eine Reihe von großen Ernährungsumstellungen in der menschlichen Evolution, einschließlich des Fleischkonsums, des Kochens und jener, die mit der Domestizierung von Pflanzen und Tieren verbunden sind.»

«As a result of this cultural propensity to migrate to new areas, humans have adapted to differences in climate, altitude, and resource availability. Some of these adaptations to new environments are themselves cultural practices: for example, clothing and foot coverings that are suited to the climate, as well as novel tools and techniques for food acquisition and cultivation.»

Creanza & Feldman, 2016

Übersetzt: «Als Ergebnis dieser kulturellen Neigung, in neue Gebiete zu migrieren, haben sich Menschen an Unterschiede im Klima, in der Höhe und in der Verfügbarkeit von Ressourcen angepasst. Einige dieser Anpassungen an neue Umgebungen sind selbst kulturelle Praktiken: zum Beispiel Kleidung und Fußbekleidung, die dem Klima angepasst sind, sowie neuartige Werkzeuge und Techniken zur Nahrungsbeschaffung und -anbau.»

Trotz einiger lokaler genetischer Anpassungen sind Menschen immer noch hauptsächlich an ihren ursprünglichen tropischen Habitates und die natürlichen Nahrungsquellen in den Tropen angepasst! Es ist wichtig zu beachten, dass die evolutionäre Verschiebung zu offenen Savannenlebensräumen korrigiert wurde zu der Ansicht, dass Menschen eine Waldart sind (Scerri et al., 2022) und von einer stark frugivoren Abstammung stammen. Diese Herausforderung des Dogmas verändert die Vorstellung von der Vergangenheit als einer Jäger-Sammler-Art erheblich in eine im Wald lebende, fruchtessende Art.

Als wir das tropische Paradies verliesen, mussten wir durch Jagen und Kochen überleben.

Menschen sind Primaten, und unsere Biologie entspricht der eines tropischen Frugivoren (wie unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen). Aber Menschen verließen ihre ursprünglichen Klimazonen. Die Migration in kältere Klimazonen zwang die Menschen dazu, neue Nahrungsquellen zu finden, was auch die Zubereitung von Nicht-Nahrungsmitteln durch Kochen einschloss, um sie essbar zu machen.

Kochen macht «Unessbares» essbar.

Kochen macht oft Nährstoffe in ungenießbaren Lebensmitteln verfügbar, während es gleichzeitig die Menge an Toxinen reduziert. Zusammen mit Gewürzen macht es auch sonst unattraktive Lebensmittel schmackhaft. Die meisten Lebensmittel, die wir heute essen, sind in ihrem rohen Naturzustand tatsächlich giftig! Die meisten davon wachsen in gemäßigten Klimazonen und haben sich nicht zusammen mit den Menschen als Nahrungsmittel entwickelt. Beispiele hierfür sind Getreide und Hülsenfrüchte, aber auch gemäßigte Gemüse- und Obstsorten, bevor sie durch Hybridisierung und selektive Züchtung auf Essbarkeit gezüchtet wurden (erfahre mehr über Lebensmittelgruppen hier).

Lese unseren ausführlichen Artikel über die Theorie des omnivoren Jäger-Sammlers im Vergleich zur Frugivoren-Theorie hier.

das Leben in kälteren Klimate bedeutet für uns «not our home, not our foods, not the best health».

Der natürliche Lebensraum einer Art ist dort, wo sie unter Umweltbedingungen wie Klima und Nahrungsverfügbarkeit überleben kann. Wenn Manipulationen der Umgebung (Heizen, Kleidung, Anbau von Kulturen oder Verarbeitung lokaler Lebensmittel) notwendig sind, um zu überleben, dann ist dies nicht der natürliche Lebensraum dieser Art. Dies deutet darauf hin, dass Physiologie und Anatomie sich nicht an die lokalen Bedingungen angepasst und entwickelt haben: Menschen sind immer noch an tropische Klimata und deren Nahrungsquellen angepasst.

Menschen hatten keine andere Wahl, als sich in kälteren Klimazonen zur Überlebenssicherung suboptimalen Nahrungsmitteln zuzuwenden: mehr Fleisch, Insekten, Knollen und Grünpflanzen und später Milchprodukte und Getreide. Das tun wir auch heute noch – und es ist nicht das Beste für die Integrität und Gesundheit unseres Körpers!

Das Zurückgreifen auf «Fallback Foods», oder Nahrungsquellen zum Überleben, ist einfach die natürliche Stratzegie was Tierarten tun, wenn ihre bevorzugte Nahrung nicht verfügbar ist! Auch frugivore Affen und Menschenaffen wenden sich zweitbesten Nahrungsmitteln zu, wenn Früchte (bevorzugte Nahrung) nicht reichlich vorhanden sind. Im Gegensatz zu Menschen können Tiere jedoch Nahrungsmittel nicht in dem Maße manipulieren, dass ungenießbare Nahrungsmittel essbar werden, und daher ist eine Migration in andere Klimazonen keine Option. Das bedeutet auch, dass ihre Überlebensnahrungsmittel über die Zeit nicht so stark abweichen und somit noch artgerecht sind:

«Across the range of the anthropoids, fruit is the major resource; in adapting to local conditions different species will extend that frugivorous preference in any number of directions – seeds and grasses (gelada), leaves (colobines and mountain gorillas), meat (chimpanzees, baboons), shellfish (chacma baboons), nuts (orangs, chimpanzees, uakari), and insects (chimpanzees, capuchins, squirrel monkeys) (Smuts et al. 1987). Such extensions might be in the direction of either lower quality or higher quality resources. However, the key element is that primates on the whole have a preference for relatively high quality resources.» Craig Britton Stanford, Henry T. Bunn; Meat-Eating and Hum

Craig Britton Stanford, Henry T. Bunn; Meat-Eating and Human EvolutionOxford University Press, 2001, p.308

Übersetzt: «Über das Spektrum der Anthropoiden hinweg ist Obst die Hauptressource; bei der Anpassung an lokale Bedingungen werden verschiedene Arten diese frugivore Präferenz in jede beliebige Richtung erweitern – Samen und Gräser (Geladas), Blätter (Colobinen und Berggorillas), Fleisch (Schimpansen, Paviane), Schalentiere (Chacma-Paviane), Nüsse (Orang-Utans, Schimpansen, Uakari) und Insekten (Schimpansen, Kapuziner, Totenkopfaffen) (Smuts et al. 1987). Solche Erweiterungen können in Richtung von Ressourcen niedrigerer oder höherer Qualität gehen. Der Schlüssel ist jedoch, dass Primaten insgesamt eine Vorliebe für relativ hochwertige Ressourcen haben.»

Viele unserer heutigen Nahrungsmittel sind nicht unsere natürliche Nahrungsquellen, sondern Überlebens-Foods

Wie wir sehen können, gibt es auch für Menschen „Überlebensnahrung“ und „optimale Nahrung“. Diese Unterscheidung ist sicherlich nicht immer eindeutig, jedoch ist offensichtlich, dass Nahrungsmittel, die verarbeitet werden müssen, um genießbar oder essbar zu werden, „Überlebensnahrung“ sind. Diese Nahrungsmittel waren wichtig für das Überleben der Menschen außerhalb der Tropen, sind aber nicht optimal für die Gesundheit.

Also, was ist also Survival Food für Menschen? Alles, was roh nicht essbar und nicht schmackhaft ist. Wenn wir darüber nachdenken, betrifft das etwa 80 % von dem, was wir heute essen! Somit ist eine gekochte omnivore Ernährung eine Ausweichdiät – das bedeutet, die meisten Nahrungsmittel sind nicht optimal für unsere Biologie! Je weiter wir uns von den Tropen entfernen, desto weniger finden wir optimale Nahrungsmittel für Menschen in der Ernährung. Erfahren Sie mehr über die biologische Eignung von Nahrungsmitteln hier.

Leben und Essen außerhalb unserer ursprünglichen ökologischen Nische geht zu Lasten der Gesundheit. Veränderungen der Umweltbedingungen (oder die Migration in neue Gebiete) erzeugen «Selektionsdruck», was in der Regel eine Verschlechterung der Gesundheit bedeutet!

Nun, eine kritische Frage die hier oft aufkommt ist: Haben wir uns nicht durch die Evolution and kältere Klimaten und an «neue Nahrungsquellen» angepasst? Die kurze Antwort ist – Ja, aber nur minimal. Wir sind und bleiben eine tropische Spezies:

Kulturelle Anpassung ist nicht biologische Anpassung!

Menschen haben es durch kulturelle Anpassungen geschafft, in kalten Gebieten zu leben – nicht durch biologische Evolution!

«Through cultural innovation and changes in habitat and ecology, there have been a number of major dietary shifts in human evolution, including meat eating, cooking, and those associated with plant and animal domestication.»

Luca et al. 2010

Übersetzung: «Durch kulturelle Innovationen und Veränderungen im Lebensraum und in der Ökologie gab es eine Reihe von großen Ernährungsumstellungen in der menschlichen Evolution, einschließlich des Fleischkonsums, des Kochens und jener, die mit der Domestizierung von Pflanzen und Tieren verbunden sind.»

Die menschliche Ernährung änderte sich mit ihrer Migration aus den Tropen. In kälteren, raueren Gegenden mussten Menschen lernen, außerhalb ihres natürlichen Lebensraums zu überleben, wo Nahrung reichlicher vorhanden und die Temperaturen gemütlich waren. Die Migration aus diesen „optimalen“ Lebensräumen zwang die Menschen dazu, in Umgebungen zu leben, an die ihre Biologie nicht gut angepasst war (und immer noch ist): Menschen haben keine umfassenden evolutionsbiologischen Anpassungen an kaltes Klima noch an gekochte Nahrung!

Folglich wurden Menschen gezwungen, die Umgebung zu manipulieren, indem sie Infrastruktur schufen (Behausungen, Heizungen, Kleidung) und ungenießbare Nahrungsmittel in essbare, nahrhafte und schmackhafte Nahrungsmittel verwandelten (durch Kochen, Würzen usw.). Die Intelligenz unserer Vorfahren hat das Überleben in Gebieten außerhalb der Tropen ermöglicht. Dies ist jedoch eine kulturelle Anpassung durch Verhalten an einen ungeeigneten Lebensraum, keine evolutionäre Antwort auf Kältestress, also keine (oder nur minime) Veränderungen biologischer Merkmale.

Im Gegensatz zu Tieren mit speziellen Kälteanpassungen (Fell, Winterschlaf), die in gemäßigten und kalten Klimazonen leben, ist der menschliche Körper biologisch nicht für solche Bedingungen geeignet. Zweifellos haben sich einige physische lokale Anpassungen bei kälteindigenen Völkern (wie Hautfarbe) gezeigt, aber die menschliche Biologie macht unmissverständlich deutlich, dass wir hauptsächlich an warme Klimazonen und deren Nahrungsquellen angepasst sind.

Der menschliche Körper kann nur in einer warmen Umgebung mit einer Fülle von nahrhaften, leicht zu sammelnden Lebensmitteln überleben, weil unser Körper immer noch hauptsächlich an tropische Lebensräume angepasst ist. Die meisten von uns fühlen sich in den Tropen so wohl, dass wir die Karibik als „paradiesisch“ bezeichnen, während wir mit wenig Kleidung herumlaufen und die schönen einheimischen Pflanzen genießen sowie eine verbesserte Gesundheit erfahren.

Wo würdest du wählen zu leben (oder zu überleben) ohne Kleidung, Heizung und angebaute Pflanzen – ich vermute, die Antwort ist „in den Tropen“ für die meisten von uns.

Menschen haben kulturelle Anpassungen entwickelt, die die durch unsere Biologie in kalten Lebensräumen gesetzten Grenzen überwinden.



Intelligenz ermöglicht es Menschen, ihre Umgebung so zu manipulieren, dass sie tropischen Bedingungen ähnlicher wird (z.B. warme Behausungen, Kleidung und der Anbau nahrhafter Lebensmittel).

Das Essen von Nahrungsmitteln, die nicht artgerecht sind, hat gesundheitliche Folgen.

Menschen haben kulturelle Anpassungen entwickelt, die es ermöglichen, die durch unsere Biologie gesetzten Grenzen zu überwinden. Das Leben in einem nicht optimalen Lebensraum hat jedoch seinen Preis in Form von Gesundheitseinbußen. Heutzutage wachsen Menschen innerhalb einer bestimmten Kultur und lokalen ökologischen Bedingungen auf und lernen somit, wie man lokale Lebensmittel und Gerichte zubereitet und isst, ohne zu hinterfragen: „Was esse ich eigentlich?“.

Dies ist der Grund, warum die meisten Menschen eine Ernährung zu sich nehmen, die größtenteils nicht der menschlichen Biologie entspricht. Wir essen viele Lebensmittel, die in ihrem rohen Zustand direkt aus der Natur nicht essbar sind. Einige Lebensmittel sind sogar roh giftig und müssen richtig zubereitet werden, um sicher zu sein (mehr dazu hier und hier). Das Ernährungskonzept einer «ausgewogenen Ernährung» kann als Versuch gesehen werden, eine «optimale» Überlebensdiät zu essen – eher als unsere natürliche Diät. Eine ausgewogene Ernährung hat ihren Platz in der menschlichen Existenz, weil wir nicht in unserem natürlichen Lebensraum leben. Durch die Annahme einer ausgewogenen Ernährung versuchen wir, die benötigten Nährstoffe zu erhalten, während wir Antinährstoffe im Zaum halten. Eine ausgewogene Ernährung ahmt unsere evolutionäre Diät bestmöglich nach. Dennoch sind diese Lebensmittel immer noch nicht das, wozu wir uns angepasst haben zu essen und sind somit nicht optimal für unsere Gesundheit.

Hören wir endlich auf, unser frugivore natürliche Ernährung zu ignorieren!

Es gibt viele Hinweise und Anzeichen in der vergleichenden Anatomie und Evolution, dass die menschliche Biologie auffällig der von tropischen, fruchtfressenden Primaten ähnelt. Schließlich sind sie unsere nächsten Verwandten. Wenn «Frugivore» als Individuum oder Spezies definiert wird, die gut an eine Ernährung angepasst ist, die sehr reich an reifen Früchten ist, dann passen Menschen beeindruckend gut in diese Kategorie! Zudem dürfen wir das instinktive Wissen unserer eigenen Art nicht vernachlässigen und unsere menschliche Ernährung danach definieren, was wir tatsächlich in der Wildnis essen würden!

Wir können sicherlich als Allesfresser kategorisiert werden, aber die Erwähnung der Unterkategorie würde uns sehr zugutekommen: Wir sind frugivore Allesfresser!

Die heutigen omnivoren Diäten, die in den meisten Kulturen weltweit zu finden sind, sind unsere Überlebens-Ausweichdiät – nicht eine optimale Diät. Unsere biologisch geeignete Diät ähnelt viel mehr der eines Schimpansen: Fruchtesser, mit tropischen Früchten als Hauptnahrungsquelle.

Aus gesundheitlichen Gründen sollten wir unsere artgerechte Ernährung wiederentdecken und danach streben. Dies wird besonders relevant, wenn wir den aktuellen «Krieg gegen Zucker» betrachten, der oft fälschlicherweise auch süße Früchte einschließt: Keto-Diäten und fleischreiche Diäten (karnivor) sind im Aufschwung, trotz einer wachsenden Menge an Forschungsergebnissen, die langfristig auf negative Gesundheitsfolgen hinweisen.

References

  1. Did ripening fruit help hominids develop complex hands? Smithsonian Insider (available at https://insider.si.edu/2016/05/did-ripening-fruit-help-hominids-develop-complex-hands/). (link)
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  4. Luca, F., Perry, G.H. and Di Rienzo, A. (2010) ‘Evolutionary adaptations to dietary changes’, Annual Review of Nutrition, 30(1), pp. 291–314. doi:10.1146/annurev-nutr-080508-141048. 
  5. N. Creanza, M. W. Feldman, Worldwide genetic and cultural change in human evolution. Current Opinion in Genetics & Development41, 85–92 (2016), doi:10.1016/j.gde.2016.08.006. (link)
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  7. Scerri, E.M. et al. (2022) ‘Tropical forests in the deep human past’, Philosophical Transactions of the Royal Society B: Biological Sciences, 377(1849). doi:10.1098/rstb.2020.0500. 
  8. Craig Britton Stanford, Henry T. Bunn; Meat-Eating and Human Evolution; Oxford University Press, 2001 (p.308) (link)
  9. Luca, F., Perry, G.H. and Di Rienzo, A. (2010) ‘Evolutionary adaptations to dietary changes’, Annual Review of Nutrition, 30(1), pp. 291–314. doi:10.1146/annurev-nutr-080508-141048. 

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