Ernährung die auf Frucht basiert? Ein natürliches Konzept – aber bitte gewusst wie!

Ernährung die auf Frucht basiert? Ein natürliches Konzept – aber bitte gewusst wie!

Anmerkung: Dies ist eine Übersetzung aus dem Englischen, weshalb die Sprache nicht stilsicher sitzt. Das Original findest du hier.

Wieso eine Ernährung die auf Früchten basiert?

Eine Ernährung, die auf Früchten basiert, ist einzigartig: Menschen (und generell Primaten) teilen eine tiefe Vergangenheit in der Evolutionsgeschichte mit vielen tropischen Früchten – nämlich als deren Samenverbreiter! Das heisst die Früchte wurden anhand der Vorlieben der Primaten selektioniert und als Folgen davon sind sie zu immer ansprechenderen Nahrungsquelle evolviert. Alle Menschenaffen lieben farbige und gut-duftende reife Früchten, denn wir haben uns als Fruchtesser entwickelt und sind daran angepasst eine sehr grossen Menge an Früchten zu essen. Das heisst wir sind biologisch gesehen sogenannte Fugivoren (oder frugivore omnivoren, um genau zu sein) wie alle Menschenaffen!

Es ist aber wichtig zu verstehen, dass die vor allem tropische Früchte beinhaltet, da diese eine ganz andere Nährstoffdichte- und Zusammensetzung haben!

If you are new to this, visit this overview about frugivores and frugivory here!

Keine Angst vor natürlicher Süsse und Zucker in Früchten

Wenn du eine fruchtbasierte Ernährung in Erwägung ziehst, dann gehörst du zu den wenigen Glücklichen, die den gut-behüteten heiligen Grahl der natürlichen, evolutionsbiologischen und unrsprünglichen Ernährung der Menschen gefunden haben!

Nichtsdestotrotz erfordert es etwas Mut, sich auf eine rohe, fruchtbasierte Ernährung einzulassen – denn man muss sich gegen die gängige Meinung und Trends durchsetzen und sogar gegen Dogmen ankämpfen. Wir leben in einer verwirrenden Zeit, in der natürlicher Zucker in Früchten als toxisch betrachtet wird (lese hier wieso Fruktose nicht toxisch ist!), während synthetischen Proteinshakes oder rohes Fleisch als gesund angesehen werden.

Bevor du aber startest, solltest du die Grundlagen der frugivoren Ernährung kennen um die häufigen Fehlern und Mängeln zu vermeiden.

Es gibt keine «Standard» frugivore Diät!

Es gibt keinen «klaren» Standard in der artgerechten Ernährung, denn sie ist ein natürliche Ernährungsfrom welche in der Natur variiert und fluktuiert. Es gibt verschiedene Ansätze wie die frugivore Diät in diesem Guide (natürliches Konzept), die Fruktarier-Ernährung (nur Frucht, empfehle ichnichtz), die roh-vegane Ernährung mit hohem Fruchtanteil oder eine Detox Früchte-Kur (kurzfristige entgiftene Kur), die sich zwar ähneln, aber nicht dasselbe sind.

Dieser Leitfaden basiert auf der biologischen Ernährung von Frugivoren, kann aber dennoch wertvolle Hinweise für andere Arten der fruchtbasierten Diäten und Ernährungsarten geben.

Warum gerade eine rohe, fruchtbasierte Ernährung?

Alles, was Tiere in der freien Natur essen, ist roh. Daher ist eine rohe Ernährung nichts «Extremes», wie es gerne bezeichnet wird! Kochen ist eine Überlebensstrategie des Menschen (um Nicht-essbares essbar zu machen), wenn sein Lebensraum ihn nicht ausreichend mit Essbarem versorgen kann (also ausserhalb der Tropen). Auch haben wir keine Anpassungen, die eine gekochte Ernährung obligat macht (siehe hier)! Unsere artgerechte Ernährung ist roh, wie die Ernährung jeder anderen biologischen Art! Jedoch müssen wir wieder lernen, was wirklich artgerecht ist, und wie unsere natürliche Ernährung genau aussieht, da wir nicht in unserem natürlichen Habitat leben, wie das bei Wildtieren der Fall ist.

Rohkost is bekannt dafür intensive Entgiftung zu initiieren und die Regeneration anzukurbeln. Dies ist nicht neues. Jedoch entdecken wir auf der Suche nach der artgerechten Ernährung, dass der Mensch biologisch darauf spezialisiert ist, reife Früchte zu essen, also eine frugivore Spezies ist. Eine Erkenntnis, welche den einten oder anderen noch zu überraschen vermag – trotz der offensichtlichen Ähnlichkeiten zu unseren nächsten Verwandten!

Wir sind biologisch angepasst ans – und spezialisiert im – Fruchtessen

Unsere Anatomie und Physiologie entspricht im Wesentlichen einer Frugivoren (auf den Verzehr von Früchten spezialisiert) Art, wie die meisten Primaten. «Frugivorie» ist eine Sub-kategorie der Omnivorie oder der Herbivorie, uns gruppiert im Prinzip diejenigen Arten welche sich zu einem grossen Teil von Früchten ernährt bzw. daran angepasst ist Früchte zu essen.

Wir Menschen leben nicht in unserem natürlichen Lebensraum

Der Mensch als Spezies stammt ursprünglich aus den Tropen. An dieses Klima sind wir immer noch grösstenteils angepasst und auch an die Nahrungsmittel die dort zu finden sind. Jedoch leben die meisten Menschen außerhalb ihres natürlichen Lebensraums (Tropen) und nicht in und mit der Natur/Wildnis. Folglich haben die meisten von uns nur einen sehr beschränkten Zugang zu den Nahrungsquellen, mit denen wir uns in der Evolutionsgeschichte entwickelt haben. Deshalb sind wir gezwungen auf gekochte Lebensmittel zurückgreifen um die Limitation zu umgehen.

Der Weg zurück zu unserer natürlichen Ernährung

Glücklicherweise ist jede Krise auch eine Chance! Die Wiederentdeckung unserer artgerechten, natürlichen Ernährung und der damit verbundenen Vorteile kann sich wie Magie anfühlen: Denn Fruchtdiäten führen bei der wachsenden «Community» regelmässig zu enormen positiven körperlichen Veränderungen – also zur Regeneration! 

Es lohnt sich also – trotz aller Hindernisse und Zweifel – einen Versuch zu wagen!

Vorteile der fruchtbasierten Ernährung

Die Vorteile einer fruchtbasierten Ernährung werden oft als entgiftend, verjüngend, entzündungshemmend und energetisierend beschrieben.

Diese Vorteile beruhen auf dem Prinzip der Regeneration: Die Maximierung der Nährstoffdichte («das Gute maximieren») und gleichzeitige Minimierung der toxischen Belastung («das Schlechte minimieren»). Wenn wir uns an unsere artgerechte Ernährung halten tun wir nämlich genau dies! Regeneration und Zellerneuerung können nur dann effizient stattfinden, wenn der Organismus die Kraft und die Ressourcen hat, angesammelte Toxine und Stoffwechsel-endprodukte auszuscheiden (Übersäuerung vermeiden). 

Es geht also um die Frage: Werden schädliche Stoffe ausgeschieden oder im Körper zurückgestaut und angesammelt?

Die häufigsten körperlichen und geistigen Vorteile einer Fruchtdiät sind:

  • Mehr Energie
  • Gesündere, reinere Haut
  • Klares Denken
  • Positive Gedanken
  • Verringerte entzündliche Prozesse
  • Verringerte Autoimmun-Prozesse
  • Regenerativer, anstatt degenerativer, Zustand des Körpers
  • Aktivierung von Reinigungsprozessen (körpereigene Entgiftung)
  • Natürliche Gewichtsregulation
  • Gesunde Darmtätigkeit

Risiken der fruchtbasierten Ernährung

Leider muss man selbst bei der artgerechten Ernährung mit Früchten einige eventuelle Nährstoff-Defizite berücksichtigen. Warum? Weil die meisten von uns nicht in den wilden tropischen Wäldern (unserem natürlichen Lebensraum) leben. Wir haben keinen Zugang zu wilden, nährstoffreichen Früchten (oder anderen Lebensmitteln) aus gesunden Böden und intakten Umweltbedingungen. Es ist also schier unmöglich, Früchte und andere rohe Lebensmittel zu bekommen die uns natürlicherweise alles bieten, was wir brauchen. Wir sind leider durch Umweltdegradation und unser Habitat limitiert. Deshalb muss man hier nachhelfen mit Ergänzungen und Supplementen.

Der Bedarf an Nahrungsergänzungsmitteln ist also kein Zeichen dafür, dass die frugivore Ernährung ungesund oder unvollständig ist! Heutzutage braucht man bei jeder Ernährungsform Nahrungsergänzungsmittel. Diese werden auch vielen verarbeiteten Produkten zugesetzt, da sonst gravierende Mängel entstehen würden. Im Folgenden erfährst du, welche Nahrungsergänzungsmittel bei einer frugivoren Ernährung in Betracht gezogen werden sollten.

Um eine – auf Dauer – erfolgreiche fruchtbasierte Ernährung zu erreichen gibt es noch einige weiter Punkte zu berücksichtigen.

Dieser Guide hilft häufige Fehler zu vermeiden und minimiert die mit einer frugivoren Ernährung verbundenen Risiken!

1. Wissen, was eine frugivore Ernährung ist

Der Hauptgrund, warum eine frugivore Ernährung scheitern kann, ist der Mangel an Informationen und Missverständnise darüber, was eine frugivore Ernährung wirklich ist. Die frugivore Ernährung ist die artgerechte Ernährung des Menschen. In der Natur erkenn Tiere instinktiv ihre geeignete Nahrungsquellen. Ihre Sinne, also visuelle Erkennung, Geruch, Geschmack und Beschaffenheit sind wichtige Anhaltspunkte bei der Nahrungssuche.

Was würden wir in der Natur essen?

Schimpansen, unsere nächsten Verwandten, werden instinktiv von Früchten als ihr Hauptnahrungsmittel angezogen. Es erstaunt somit nicht, dass auch die meisten Menschen in der freien Natur Früchten anderen Lebensmitteln vorziehen würden (wenn alles roh und ungewürzt ist). Da wir Menschen jedoch nicht in unserem ursprünglichen, natürlichen Lebensraum leben und von unserem natürlichen Nahrungsverhalten weit abgewichen sind, müssen wir dies wieder erlernen. Dabei können wir wichtige Erkenntnisse aus der Ernährung unserer nächsten verwandter Arten erlangen:

Ernährung von Schimpansen in der Wildnis

Auf der Suche nach einer artgerechten Ernährung für den Menschen müssen wir also die Ernährung von Schimpansenverstehen: Was essen Schimpansen also?

Schimpansen sind frugivore Omnivoren (Fruchtfresser)und ernähren sich vorzugsweise von (tropischen) Früchten, und zusätzlich von Nüssen, Grünzeugs, Knollen, Insekten und manchmal auch von Fleisch! Jedoch sehr wenig und auch nicht alle Individuen.

Schimpansen fressen über längere Zeiträume ausschließlich reife Früchte: Je nach saisonaler Verfügbarkeit können sie sich wochenlang von ein und derselben Frucht ernähren. Es ist nicht genau bekannt, welche Nahrungsmittel in der Wildnis als Ausweichnahrung dienen, wenn der Zugang zu den bevorzugten Nahrungsmitteln eingeschränkt ist.

Was fressen Schimpansen?

70% tropische Früchte
24% andere Pflanzenteile (Blüten, Nüsse, Blätter, Samen, Wurzeln, Rinde) 
6% Tierisches (Eier, Insekten und Fleisch), davon:
4% Insekten
1-2% FleischDies ist die durchschnittliche Zusammensetzung der Schimpansen-Ernährung, in der Natur ist diese variabel! Nicht alle Schimpansen fressen Fleisch! Erfahre mehr hier.

Young chimpanzee sitting in a tree. Taken in the wild in Africa

Auch der Mensch ist ein tropischer Frugivore

Wie Schimpansen und viele andere Primaten haben sich auch die Menschen an eine Ernährung mit viel Obst angepasst. Sie haben anatomische und auch physiologische Merkmale entwickelt, welche sich optimal fürs Früchte sammeln, essen, verdauen und verstoffwechseln eignen. Einige Beispiele dafür sind die komplexe Hand, der Verlust der Vitamin-C-Produktion, das spezialisierte Farbensehen und die Instinkte. 

Daher können wir im Bezug auf Ernährung viel von Schimpansen lernen, wie dies K. Milton (1999) vorschlägt: «Anthropoide, einschließlich aller Menschenaffen, ernähren sich überwiegend von Pflanzen, und es besteht allgemeiner Konsens darüber, dass der Mensch von einem stark pflanzenfressenden Vorfahren abstammt. Obwohl sich die Proportionen des Darms unterscheiden, sind die Gesamtanatomie des Darms und das Muster der Verdauungskinetik von Menschenaffen und Menschen sehr ähnlich.»:

«Anthropoids, including all great apes, take most of their diet from plants, and there is general consensus that humans come from a strongly herbivorous ancestry. Though gut proportions differ, overall gut anatomy and the pattern of digestive kinetics of extant apes and humans are very similar.»K. Milton

Die frugivore Ernährung ist die evolutionäre Ernährung des Menschen

Eine frugivore (fruchtbasierte) Ernährung ist die optimale und am besten geeignete Ernährung für den menschlichen Körper. Diese artgerechte Ernährung bringt uns der bestmöglichen Gesundheit sehr nahe! Das evolutionäre Ernährungskonzept besteht darin, die Nahrungsmittel (die natürliche chemische Zusammensetzung) zu essen, an die der Körper angepasst und für deren Verstoffwechselung ausgerüstet ist.

2. Tropische Früchte sind das Hauptnahrungsmittel

Tropische Früchte sollten den Hauptanteil in einer Obst-Diät (frugivoren Ernährung) ausmachen. Ich setze diesen Punkt an die Spitze dieser Liste, weil er wahrscheinlich der wichtigste und häufigste Fehler ist:

Der entscheidende Fehler bei einer Obst-Diät besteht häufig darin, sich hauptsächlich mit Früchten der gemäßigten Klimazonen zu ernähren, und dabei nicht genügend hochwertige, reife Tropenfrüchte zu essen! Reife tropische Früchte sind die Grundlage für eine erfolgreiche frugivore Ernährung.

Tropische Früchte haben ein anderes Nährwertprofil als Früchte aus kälteren Klimazonen. Sie sind im Allgemeinen nährstoffreicher und enthalten mehr Energie (Kalorien) aus Kohlenhydraten (süßer Geschmack) und Fetten, haben aber auch einen hohen Gehalt an Mikronährstoffen. Daher besteht bei einer frugivoren Ernährung, bei der nicht genügend reife tropische Früchte verzehrt werden, die Gefahr der Unterernährung. 

Warum tropische Früchte?

Wie oben beschrieben sind wir biologisch betrachtet tropische Frugivoren; wir brauchen also die Nährstoffe von tropischen Früchten! Gemäßigte Früchte können uns auf Dauer nicht ernähren! Äpfel, Erdbeeren, Melonen, Kiwis und andere «wässrige» Früchte können uns nicht vollständig ernähren. Kurzfristig sind diese Obstsorten gut für Reinigungsperioden, Fasten und Saftkuren geeignet.

«Fallback Foods»

Wenn man nicht genügend hochwertiges Tropenobst bekommen kann, muss man langfristig für andere Nahrungsquellen sorgen. Wenn man nicht in den Tropen lebt, können gefrorene Früchte und Bananen aushelfen. Gefrorene Açai und Mango mit Bananen in einer Smoothie-Bowl können z.B. eine gute Mahlzeit darstellen.

Wenn jedoch optimale Nahrungsmittel nicht zur Genüge zur Verfügung stehen, müssen wir auf unsere «Ausweichlösung», die Fallback Foods zurückgreifen (siehe Liste unten). So ergeht es sogar den Schimpansen in freier Wildbahn. Und so machten es auch unseren Vorfahren, als sie aus dem tropischen Lebensraum migriert sind: Ausweichnahrung (fallback foods) waren erhitzte Lebensmittel wie gekochtes Wurzelgemüse, aber auch Fleisch, und später Milchprodukte und Getreide.

Lese hier mehr über die Bedeutung von Tropenfrüchten, hier über den evolutionären Hintergrund von gemäßigten Früchten und Menschen, und hier darüber, warum der Mensch eine tropische Spezies ist.

3. Reife Früchte

Iss dein Obst wenn es wirklich reif ist! Klingt vielleicht zu einfach für einen ernsthaften Ratschlag, aber es ist notwendig, dies zu betonen! Nur reife Früchte liefern den vollen Nährstoffgehalt, den wir von Früchten brauchen! Während des Reifungsprozesses verändert sich die Ernährungschemie (mehr dazu hier). Das hat einen einfachen aber wichtigen biologischen Grund: Die Pflanzen locken erst dann fruchtfressende Samenfresser an, wenn ihr Samen (Embryo) ausgereift und bereit ist, zu einer neuen Pflanze heranzuwachsen. 

Die Auswirkungen des Reifegrads von Früchten ist essentiell – nicht nur in Bezug auf Süße, Farbe, Geschmack, Geruch, sondern auch auf die Nährstoffe. 

Die meisten von uns haben nur begrenzten Zugang zu reifen tropischen Früchten. Glücklicherweise reifen einige unserer Lieblingsfrüchte, wie Mangos, Bananen und Papayas, nachdem sie von den Bäumen gepflückt wurden (eine Liste gibts hier). Außerdem ist der Kauf von gefrorenen Früchten die zweitbeste Option, um an reife Früchte zu gelangen, denn gerade die Früchte, die zu reif für den Transport sind, werden eingefroren!

4. Genügend Kalorien

Vermeiden von Hungergefühle und Unterernährung bei Rohkost ist essentiell! Rohkost hat einen viel höheren Wassergehalt als kalorienreiche gekochte und tierische Lebensmittel. Wir müssen lernen, dass wir bei einer Rohkostdiät eine größere Menge an Nahrung benötigen. Durch die Wahl von süßen tropischen Früchten wie Bananen, Papayas und Mangos können wir unseren Nährstoffbedarf schneller decken als durch den Verzehr von eher wässrigen Früchten.Um etwa 2500 Kalorien zu erhalten, müssten man fast 3 kg tropische Früchte essen. Wenn man jedoch kalorienreiche Nüsse oder fetthaltige Früchte zu sich nimmt, ist die Menge geringer.

Dies ist ein Beispiel für einen Tag mit frugivoren Mahlzeiten von ca. 2000-2500 Kalorien pro Tag:

  • Eine Açai-Bowl mit 200 Gramm Açai-Beeren und 3 Bananen, dazu Grünzeug und Chiasamen (650-700 Kalorien)
  • Eine Handvoll Paranüsse (150-200 Kalorien)
  • Eine Banane und eine Mango als Zwischenmahlzeit (200-250 Kalorien)
  • Eine Obstmahlzeit mit verschiedenen Obstsorten (300-400 Kalorien)
  • Eine Handvoll Pekannüsse (150-200 Kalorien)
  • Ein großer grüner Salat mit Avocado und Mangos (300-400 Kalorien)
  • Bananen-Smoothie mit Kokosnussmilch (250-350 Kalorien)

Wenn wir dies mit Schimpansen vergleichen, sehen wir, dass bei einer rohen, pflanzenbasierten Ernährung in der Natur große Mengen an Nahrung aufgenommen werden: Schimpansen fressen in freier Wildbahn etwa 3-6 Kilo Nahrung – abhängig von der Art der Nahrung und dem Körpergewicht (eine große Bandbreite zwischen 25 und 70 kg)! Sie fressen etwa 80 verschiedene «Nahrungsmittel» und essen im Grunde den ganzen Tag über…!

Auch eine (überwiegend) rohe Ernährung mit viel reifem Obst hilft das Optimalgewicht zu erreichen. Natürlicher Zucker aus Früchten alleine ist keine Ursache von Übergewicht. Viel mehr wirkt diese Ernährung regulierend auf das Gewicht: Bei Untergewicht kann die artgerechte Ernährung dazu beitragen, Ihre Darmgesundheit zu verbessern, was wiederum die Nährstoffaufnahme optimiert.

Proteine bei einer Fruchtdiät

Woher bekommen wir bei einer Obstdiät Proteine? Alle rohen Lebensmittel, auch Früchte, enthalten Proteine. Viele – auch grosse – Säugetiere sind Pflanzenfresser. Und Schimpansen beziehen ihre Proteine hauptsächlich aus tropischen Früchten und Nüssen. Ob man mit einer fruchtbasierten Ernährung genügend Proteine bekommt, hängt weitgehend von der Qualität der Früchte ab, aber auch von zusätzlichen Nahrungsmitteln wie Nüssen, Grünzeug usw. Ein Tag mit 2000-2500 Kalorien aus typischer frugivorer Kost liefert etwa 50-55 Gramm Proteine, was der RDA von etwa 0,8 Gramm/kg Körpergewicht pro Tag entspricht (siehe hier). Es ist auch wichtig zu wissen, dass tropische Wildfrüchte mehr Proteineenthalten als kultivierte Früchte (siehe Abschnitt 8).

Aber wie kann die relativ geringe Menge an Proteinen in einer obstreichen Ernährung ausreichen? Wir müssen verstehen, dass Proteine nicht wie energetische Nährstoffe (Zucker und Fett) «verbrannt» werden. Stattdessen werden Proteine in Aminosäuren aufgespalten und bei Bedarf wiederverwertet, während überschüssige Aminosäuren in Harnstoff umgewandelt und über den Urin ausgeschieden werden (siehe hier die Übersicht über den Proteinstoffwechsel). Eine hohe Proteinzufuhr kann daher bekanntermaßen die Nieren überfordern und sogar schädigen. Wir sind nicht biologisch angepasst, eine proteinreiche Ernährung zu verstoffwechseln!

Aufgrund des Recyclings von Aminosäuren ist der Körper nur dann gezwungen, Aminosäuren (indirekt) als Energiequelle zu nutzen, wenn wir dem Körper nicht genügend Brennstoff zur Verbrennung (Zucker, Fett) zur Verfügung stellen. Mit anderen Worten, solange genügend Energie vorhanden ist, werden Aminosäuren und Proteine nicht abgebaut. Natürlich müssen wir zwingend Aminosäuren aus rohen Lebensmitteln aufnehmen, aber wir brauchen nicht annähernd so viel, wie die meisten Menschen glauben, dass wir brauchen!

Eine kalorienreiche Ernährung mit süßen Früchten hilft also, die Muskelmasse und den proteine zu erhalten. Schimpansen bauen bei einer Ernährung mit viel Obst beeindruckende Muskeln auf!

Lesen Sie auch unseren ausführlichen Artikel und unsere Berechnungen zum Thema Proteine und Früchte!

5. Nahrungsergänzungsmittel?

Da wir in einer suboptimalen Umwelt (und in einer degradierten Umwelt) leben, können wir uns nur so weit wie möglich an eine natürliche menschliche Ernährung annähern, wobei wir die Unzulänglichkeiten anerkennen und berücksichtigen müssen. Die Notwendigkeit der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln hängt von der Gegend ab, in der Sie leben, von der Qualität der Lebensmittel, die Sie zu sich nehmen können, und davon, wie gesund (oder durch Giftstoffe und Ernährung vorgeschädigt) Sie sind.

Nahrungsergänzungsmittel, die bei einer Obstdiät in Betracht gezogen werden sollten

  • Vitamin B12
  • Jod
  • Selen
  • Kalzium
  • Magnesium

Vitamin B12 und K2 werden von unserem Mikrobiom (Bakterien im Darm) selbst produziert – die meisten von uns haben jedoch kein optimales Mikrobiom, sondern wurden durch Antibiotika und Bioizide negativ beeinflusst. Eine Ergänzung dieser beiden Vitamine sollte in Betracht gezogen werden, da wir leicht in einen Mangel rutschen können, solange unser Mikrobiom nicht vollkommen gesund ist.

Jod sollte ergänzt werden, wenn Sie in Küstennähe ohne jodhaltige Luft und Lebensmittel leben: Jod kann mit Kelp oder als Kaliumjodid zugeführt werden.

Selen ist ein Synergist von Jod und muss in die Ernährung aufgenommen werden, wenn man in einem Gebiet mit selenarmen Böden lebt (Europa). Glücklicherweise sind ein paar Paránüsse pro Tag ein «functional food» der ausreichendes Selen liefert.

Magnesium und Kalzium sind Mineralien, die in natürlicher Nahrung eigentlich ausreichend vorhanden sind. Zusätzliches Kalzium und Magnesium brauchen wir jedoch während einer intensiven Entgiftung. Es ist auch sinnvoll die Mineralien langfristig zu supplementieren, da nicht gesichert ist, dass die heutigen Lebensmittel, ausreichende Mengen davon enthalten. Außerdem sind Kalziumaufnahme und -verwertung von den «Sonnenschein-Nährstoffen» abhängig:

Zusätzliche Ergänzungen, die Sie berücksichtigen sollten, wenn Sie nicht in den Tropen oder Subtropen leben

  • Vitamin D3
  • Vitamin K2
  • Magnesium
  • MSM (organischer Schwefel)

Warum? Weil wir als ursprünglich tropische Art die Sonne «ergänzen» müssen, wenn wir in einem Gebiet mit wenig Sonnenlicht leben. Vitamin-D-Mangel war ein so entscheidender Faktor für die menschliche Gesundheit und Überleben, dass der Mangel an Sonne eine selektive Kraft war, die die Evolution der helleren Hautfarbe (die Vitamin D effizienter produzieren kann) vorantrieb in sonnenarmen Gebieten. Die Vorfahren der in kalten Regionen lebenden Menschen wussten, dass sie Lebertran einnehmen mussten.

Vitamin D3, Vitamin K2, Kalzium und Magnesium wirken synergetisch, weshalb es hilfreich ist, diese Nährstoffe gemeinsam zu ergänzen. Neben einer oralen Vitamin-D3-Ergänzung können Sie auch eine hochwertige UV-Lichttherapie (Sonnenstudio oder UV-Lichtgerät) anwenden.

Wenn man nicht regelmässig – von Natur aus – schwefelreichen Früchte (Durian!) essen kann, sollte man organischer Schwefel (Methylsulfonylmethan oder kurz MSM) als Nahrungsergänzung einnehmen, um dieses Mineral zu supplementieren.

Zusätzliche Ergänzungen während einer intensiven Entgiftung

Eine Umstellung Ihres Lebens auf gesündere Gewohnheiten ermöglicht es Ihrem Körper, mehr Giftstoffe auszuscheiden, und kann Entgiftungssymptome hervorrufen, wenn die Leber oder die Niere überlastet sind. Um die Leber bei ihren biochemischen Aktivitäten zu unterstützen (insbesondere bei der Phase II der Entgiftung), um sie für die Ausscheidung umzuwandeln, können Sie Kofaktoren und andere Nährstoffe zu sich nehmen, die in diesem Prozess benötigt und verwendet werden:

  • Zink
  • MSM

Pflanzliche Ergänzungsmittel: Medizin und Ernährung

Bei Schimpansen hat man festgestellt, dass sie sich in freier Wildbahn mit Kräutern selbst «therapieren». Intuitives Wissen ist also in der Natur unerlässlich – und für uns, um den Weg zurück zu unserer natürlichen Ernährung zu finden.

Pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel können aufgrund ihrer medizinischen oder funktionellen (ernährungsphysiologischen) Eigenschaften verwendet werden. Pflanzen, insbesondere Kräuter, enthalten sekundäre Metaboliten – bioaktive phytomedizinische Moleküle. Dies ist das Konzept der ursprünglichen Naturmedizin. Einige pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel können wegen ihres hohen Nährstoffgehalts verwendet werden, d. h., um Nährstoffe zuzuführen, die in unserer Ernährung nur schwer zu finden sind. Das sind funktionelle Lebensmittel: Zum Beispiel Selen in Paránüssen, Jod in Seetang, Mineralien in Chlorella-Algen usw.

Die Nährstoffe in ihrer natürlichen, organischen Matrix zu erhalten, ist meistens die bessere Option. Ein Beispiel: Jod kann eine toxische Wirkung haben, wenn Selen nicht in ausreichender Menge vorhanden ist. Das in Seetang enthaltene Jod ist jedoch in verschiedenen chemischen Formen gebunden, die nicht die gleiche Wirkung haben wie das isolierte Jod.

Wenn du die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in Erwägung ziehst, ist es wichtig, dass du natürliche, zusatzstoff-freie und qualitativ hochwertige Produkte wählst!

Weitere Einzelheiten zur Nahrungsergänzung findest du in diesem Artikel hier:

nährstoffe und supplemente

6. Nicht alle Früchte sind gleich!

Nicht alle Früchte sind optimal für unsere Gesundheit. Warum? Wir sind Fruchtfresser (Frugivoren), aber nicht alle Früchte sind ursprünglich menschliche Nahrungsmittel. Der Grund dafür ist, dass wir als Samenverbreiter mit einigen Früchten – aber nicht mit allen Früchten – gemeinsam evoluiert sind:

Tropische Früchte

Da der Mensch ursprünglich aus dem tropischen Afrika stammt, sind unsere ursprünglichen und optimalen Früchte süße Tropenfrüchte wie Banane, Durian, Mango, Papaya, Litschi usw. Primaten sind wichtige Samenverbreiter von tropischen Früchten und haben somit eine symbiotische Evolutionsgeschichte zusammen. Sie entsprechen nicht nur ernährungsphysiologisch unseren Bedürfnissen, sondern haben auch keine oder nur geringe toxische Abwehrstoffe gegen den Menschen (sogar die Samen!). Daher ist es nicht verwunderlich, dass die meisten tropischen Früchte für den Menschen essbar sind.

Früchte aus der gemäßigten Klimazonen

Bei Früchten, die in gemäßigten Klimazonen wachsen, ist die Situation ein wenig anders. Viele säurehaltige und gemäßigte Früchte, die wir heute essen, sind in ihrer wilden Form für den Menschen eigentlich nicht essbar – aber für Vögel geeignet. Das liegt daran, dass sich viele Früchte der gemäßigten Zonen, die wir heute essen, als Nahrungsquelle für Samen verbreitende Vögel entwickelt haben. Viele unserer heutigen kultivierte Früchte der gemäßigten Zonen wurden extensiv gezüchtet, um sie essbar zu machen, indem der Zuckergehalt erhöht und die sauren oder giftigen Komponenten reduziert wurden.

Lesen Sie hier mehr über tropische und gemäßigte Früchte hier.

Lesen Sie mehr über (nicht süße) Gemüsefrüchte hier.

Einige der Früchte, die für den Menschen nicht optimal geeignet sind, sind Nachtschattengewächse, Kürbisse, Zitrusfrüchte und Avocado, weil sie in der wilden/ungezüchteten Form für den Menschen nicht geniessbar sind.

  • Tomaten
  • Eggplant
  • Peperoni
  • Oliven
  • Zucchini
  • Kürbis
  • Avocados
  • Zitrusfrüchte

Wie artgerecht/geeignet ist eine Frucht?

In manchen Fällen verrät der Geschmack einer Frucht, dass es sich nicht um eine Frucht handelt, die wir in der Natur nicht in großen Mengen verzehren würden, wie saure Zitrusfrüchte oder Avocados ohne Gewürze. Einige dieser Früchte können bei empfindlichen Menschen sogar Reaktionen wie Allergien, Sodbrennen und Magenprobleme hervorrufen. Nachtschattengewächse wurden gezüchtet, um besser zu schmecken und den Giftstoffgehalt drastisch zu reduzieren. Dennoch können sie nicht als optimal angesehen werden, da viele Menschen entzündliche Reaktionen auf ihren Verzehr zeigen.

Wir müssen bedenken, dass der Geschmack eine sehr individuelle Wahrnehmung ist und wir alle unterschiedliche Vorlieben haben. Einige mögen es eine ganze Avocado zu essen, während andere den Geschmack von Avocados überhaupt nicht mögen!

Es ist jedoch eindeutig, dass diejenigen Früchte, welche in ihrer wilden Form ursprünglich giftig sind, für den Menschen nicht wirklich geeignet (artgerecht) sind – daher ist es für die Gesundheit wichtig, die wilde Form einer Frucht zu kennen und dass es eine Kulturfrucht ist. Im Gegensatz dazu stehen Früchte welche als Nahrungsmittelquellen von Primaten evoluiert sind. 

Natürlich heisst das nicht, dass wir gezüchtete Früchte nicht essen dürfen – vor allem in gemäßigten Zonen. Aber für eine erfolgreiche frugivore Ernährung sollten wir diesem Thema Aufmerksamkeit zu schenken und vor allem nicht die gesamte Ernährung langfristig auf ausschliesslich gemäßigte und wässrige Früchte auszurichten.

7. Qualität der Früchte

Früchte guter Qualität zu finden ist leider für viele die schwierigste Aufgabe! Die Früchte müssen reif, nährstoffreich und «frei» von Schadstoffen sein! Die konventionelle Landwirtschaft hinterlässt nicht nur giftige Rückstände auf der Ernte, sondern zerstört auch die Mikroorganismen im Boden und bindet Mineralien im Boden (bzw reduziert den Nährstoffgehalt der Pflanzen). Jede Entfremdung von einem natürlichen Ökosystem ist ein Schritt weiter weg von einem artgerechten Leben und Essen.

Qualität der Lebensmittel und Früchte:

  • Wilde Früchte
  • Früchte von einer Peramakultur oder «Food Forest» Produktion
  • Früchte angebaut von einem Kleinen Produzenetn den man kennt und vertraut.
  • Demeter Label
  • Früchte in Bio-Qualität
  • Konventioneller Anbau vom kleinen Produzenten
  • Konventionelle Grossproduktion (vermeiden!)

Leider sind Bio-Lebensmittel berüchtigt dafür, dass sie teuer sind. Und manche Obstsorten sind bei uns einfach nicht in Bio-Qualität erhältlich. Versuchen Sie einfach, so viel wie Gutes möglich zu kaufen. Und wenn das nicht möglich ist, kaufen Sie Früchte mit einer dicken Schale (was zum Glück bei tropische Früchten oft der Fall ist).

Wild-wachsende Früchte: Wir haben oft keinen Zugang zu den Früchten (und Nährstoffen) unseres ursprünglichen natürlichen Lebensraums

Ein wichtiger Faktor bei einer obstbasierten Ernährung ist der Umstand, dass wir nicht in unserem natürlichen Lebensraum leben und nur sehr begrenzten Zugang zu wilden, reifen tropischen Früchten haben (anders als etwa Schimpansen). Dies ist entscheidend für den Erfolg der Ernährung, denn Wildfrüchte haben ein anderes Nährstoffprofil: Sie enthalten mehr Proteine, eine andere Zusammensetzung von Kohlenhydraten und mehr Mikronährstoffe (K. Milton, 1999).

“Humans clearly come from an evolutionary past in which hexose (fructose) – rather than sucrose-dominated fruits were consumed, and human digestive physiology should, therefore, be best adapted to a carbohydrate substrate similar to that of wild fruits. But, in addition, wild fruits differ in other respects from their cultivated counterparts. These include a high content of roughage – woody seeds, fibrous strands – as well as higher average protein levels, higher levels of many micronutrients … and , at times, considerable pectin.”

Übersetzung: «Der Mensch stammt eindeutig aus einer evolutionären Vergangenheit, in der eher hexose- (fructose-) als sucrose-dominierte Früchte verzehrt wurden, und die menschliche Verdauungsphysiologie sollte daher am besten an ein Kohlenhydratsubstrat angepasst sein, das dem von Wildfrüchten ähnelt. Darüber hinaus unterscheiden sich Wildfrüchte aber auch in anderer Hinsicht von ihren kultivierten Gegenstücken. Dazu gehören ein hoher Gehalt an Ballaststoffen – holzige Samen, faserige Stränge – sowie ein höherer durchschnittlicher Proteingehalt, ein höherer Gehalt an vielen Mikronährstoffen … und manchmal auch ein erheblicher Pektingehalt».Kathrine Milton; 1999

Diese Erkenntnis stellt eine weitere Herausforderung für unsere natürliche menschliche Ernährung in der modernen Gesellschaft dar und muss bei der Umstellung auf eine frugivore Ernährung berücksichtigt werden.

8. Grünzeug, Sprossen, Nüsse, Knollen und Samen

Frugivore Primaten ernähren sich nicht nur von Früchten, sondern auch von einer Reihe anderer Nahrungsmittel: Nüsse, Grünzeug, Knollen, Insekten und manchmal auch Fleisch (siehe Abschnitt 1). Diese Nahrungsmittel liefern die notwendigen Nährstoffe für den menschlichen Körper und werden manchmal auch als «Aufbaunahrung» oder «Ausweichnahrung» bezeichnet. Wenn Sie nicht in den Tropen in einem Nahrungswald leben, ist es höchstwahrscheinlich sogar notwendig, Ihre Ernährung zu ergänzen (siehe Abschnitt 5) und sogar «Überlebens»-Nahrungsmittel hinzuzufügen (siehe unten)!

Lebensmittel bei einer frugivore Ernährung

Eine Liste möglicher Nahrungsmittel, die in eine frugivore Ernährung integriert werden können, also in der Natur von frugivoren Primaten verzehrt werden:

  • Reife tropische Früchte 
  • Kokosnuss
  • Roh-essbare Nüsse und Samen (v.a solche aus den Tropen) wie Paranuss, Pecan, mMcadamia, und Chia
  • Passendes Grünzeugs (zarte Blätter / Salat, Microgreens, Sprossen)
  • Wurzelgemüse wie Karrotten, Sellerie, Randen, stärkehaötige Süsskartoffeln (Dämpfen/Backen ist eine gute Kochmethode hier).
  • Alles was man roh essen kann und auch schmeckt im naturbelassenen/unverarbeiteten Zustand. Tierisches ist hier nicht automatisch ausgeschlossen und es kommt sehr auf die Individuelle Situation an (siehe unten).

Das Streben nach einer natürlichen Ernährung des Menschen, obwohl er nicht in einem natürlichen Lebensraum lebt, bleibt eine Herausforderung, selbst in Zeiten, in denen Früchte und Lebensmittel effektiv um die Welt transportiert werden. Deshalb können wir keine Perfektionisten sein, sondern nur unser Bestes geben. Wenn Sie sich eine Zeit lang gesundheitsbewusst ernähren und gesundheitliche Probleme angehen wollen, können Sie für einen begrenzten Zeitraum (Wochen oder Monate) eine reine Obstdiät durchführen. Langfristig müssen Sie mehr andere Lebensmittel integrieren, um Ihren Körper zu ernähren. Es kommt immer auf Ihre individuelle Situation, Ihren Gesundheitszustand und Ihr Ziel an.

«Survival» Foods

Wenn man das Gefühl haben, dass diese Nahrungsmittel nicht ausreichen, oder im Winter Probleme hat damit, kann man Survival Foods integrieren, die unsere Vorfahren gegessen haben, um in kalten Lebensräumen zu überleben. Eine Übersicht über biologisch geeignete Lebensmittel und Survival Foods für Menschen findest du hier:

Welche Lebensmittel sind artgerecht? Wie geeignet ist ein Lebensmittel für Menschen? 

Erfahre mehr!

Sollten wir wirklich nur Obst essen?

Der ausschließliche Verzehr von Obst ist ein Diskussionsthema. Ich persönlich bin zu dem Schluss gekommen, dass eine artspezifische Ernährung die Lebensmittel eines Frugivoren in der Natur umfasst. Auch die Instinkte sind wichtig und helfen bei der Entscheidung, was man einbeziehen sollte. Es gibt keinen Weg, dies zu 100 % richtig zu machen, aber dennoch können wir Werte und Lösungen finden, wenn wir die richtigen Fragen stellen und sie ohne Dogma beantworten!

Sollten wir nur Obst essen?

Diese Frage wird von vielen gestellt und ist definitiv eine Frage der Debatte. Was wir hier tun können, um zu einer Schlussfolgerung zu kommen, ist, Frugivoren in der Natur zu beobachten und unseren eigenen Instinkt zu nutzen. Wie bereits erwähnt, ernähren sich Frugivoren in der freien Natur nicht nur von Früchten. Frugivore Primaten verzehren eine Reihe von Früchten, Nüssen, Samen, Grünzeug, Sprossen, Insekten und jagen manchmal sogar kleinere Säugetiere. Aber die primäre und bevorzugte Nahrungsquelle der Schimpansen sind reife tropische Früchte. Manchmal fressen Schimpansen auch nur Früchte, je nach Verfügbarkeit von Nahrung. 

Ein vernachlässigter, aber äußerst wichtiger Faktor bei der Entscheidung, was wir essen, ist die Erkenntnis, dass wir nicht in unserem natürlichen Lebensraum leben! Die meisten von uns haben keinen Zugang zu wilden, reifen tropischen Früchten! Wildfrüchte haben ein anderes Nährwertprofil: Sie enthalten mehr Fruktose als Saccharose, mehr Mikronährstoffe, Proteine und Ballaststoffe (K. Milton, 1999).

«Humans clearly come from an evolutionary past in which hexose (fructose) – rather than sucrose-dominated fruits were consumed, and human digestive physiology should, therefore, be best adapted to a carbohydrate substrate similar to that of wild fruits. But, in addition, wild fruits differ in other respects from their cultivated counterparts. These include a high content of roughage – woody seeds, fibrous strands – as well as higher average protein levels, higher levels of many micronutrients … and , at times, considerable pectin.»

Übersetzung: «Der Mensch stammt eindeutig aus einer evolutionären Vergangenheit, in der eher hexose- (fructose-) als sucrose-dominierte Früchte verzehrt wurden, und die menschliche Verdauungsphysiologie sollte daher am besten an ein Kohlenhydratsubstrat angepasst sein, das dem von Wildfrüchten ähnelt. Darüber hinaus unterscheiden sich Wildfrüchte aber auch in anderer Hinsicht von ihren kultivierten Gegenstücken. Dazu gehören ein hoher Gehalt an Ballaststoffen – holzige Samen, faserige Stränge – sowie ein höherer durchschnittlicher Proteingehalt, ein höherer Gehalt an vielen Mikronährstoffen … und manchmal auch ein erheblicher Pektingehalt.»Kathrine Milton; 1999

Eine Frage bleibt offen: Was ist die «einzige» Ausweichnahrung (fallback food) für Schimpansen?

Hier stellt sich eine weitere wichtige Frage im Zusammenhang mit einer gesunden Ernährung mit Früchten:

Sollten wir die natürliche Ernährung unserer engsten lebenden Verwandten (der Schimpansen) so weit wie möglich nachahmen?

Die Ernährung der Schimpansen gibt uns den besten Hinweis auf unsere natürliche Ernährung. Allerdings ist ihre Nahrungsauswahl nicht immer das, was wir als ansprechend empfinden würden. Die meisten Menschen würden zum Beispiel kein rohes Fleisch, Eier, Insekten oder Rinde essen, wie es Schimpansen tun. Denn wir finden sie als Nahrung nicht ansprechend – es sei denn, wir sind am Verhungern, womit wir wieder bei der Frage nach Ausweichnahrung wären.

So können wir das Wissen über Frugivoren in der Wildnis mit unseren menschlichen Instinkten kombinieren: Wir studieren, was Frugivoren essen, und fragen uns, ob wir die Lebensmittel in ihrem natürlichen, rohen Zustand ansprechend und genießbar finden, ohne dass sie mit Aromen (Salz, Süße oder Gewürzen) versetzt oder mit anderen Lebensmitteln und Kräutern vermischt werden. Diese Lebensmittel sind unsere artgerechten Lebensmittel – unsere biologisch optimalen Lebensmittel. Ja, als Allesfresser und Frugivoren können wir auch andere Lebensmittel essen. Aber auch hier stellt sich die Frage:

Welche Lebensmittel müssen als Ausweich- (oder Überlebens-) Lebensmittel betrachtet werden in Gegensatz zu optimalen Lebensmitteln?

Das bleibt wahrscheinlich eine offene Frage. Was wir hier nutzen können, ist instinktives Wissen und das Lernen, die Bedürfnisse unseres Körpers zu beobachten. Mögen Sie zartes Grün? Rohe Nüsse? Dann würde ich sagen, nur zu. Das gilt allerdings nur für unveränderte Rohkost. Aus ernährungsphysiologischer Sicht müssen wir sorgfältig analysieren, ob wir wirklich Zugang zu genügend hochwertigen Früchten haben, die uns langfristig ernähren können (man kann sicherlich einige Wochen lang nur mit Früchten auskommen und eine verstärkte Reinigung mit Früchten durchführen).

9. Intuitivem Wissen vertrauen

Woher wissen wir eigentlich, wie die biologische Ernährung des Menschen in der Natur aussehen würde? In der Natur beobachten wir Tiere beim Verzehr von Nahrungsmitteln und beschreiben anhand dieser Informationen die Ernährung deieser Tierart. Beim Menschen scheinen wir jedoch verwirrt zu sein! Und warum?

Tiere im natürlichen Lebensraum wissen intuitiv, was sie essen. Wir Menschen können das jedoch nicht, weil wir nicht in unserem natürlichen Lebensraum leben. Deshalb können wir nur lernen, was wir tun sollten, indem wir unsere Primatenverwandten in freier Wildbahn studieren… Und wir können wieder lernen, was wir in der Natur essen würden:

Instinkte und Geschmackssensorik haben sich bei jeder Tierart entwickelt, um zu erkennen, was geeignete Nahrung ist und was nicht. Bitter, eklig, geschmacklos usw. sind Zeichen oder Warnsignale, welche uns davor abhalten etwas potenziell Schädliches zu essen.

Eine rohe Ernährung wird dir helfen, wieder zu erspüren und erkennen, was in seinem natürlichen Zustand essbar und schmackhaft ist. Alles, was gewürzt oder gekocht werden muss, um überhaupt schmackhaft zu sein, ist keine artgerechte Nahrung. Nach einiger Zeit Rohkost, können wir uns wieder auf unsere Instinkte verlassen, die uns genau sagen, was wir essen sollten und was nicht.

10. Veränderungen langsam angehen

Eine Umstellung braucht oft Zeit. Einfach von 0 auf 100 % umzusteigen, ohne eine Übergangszeit einzuhalten, kann das Entgiftungs- und Ausscheidungssystem unseres Körpers stressen und überfordern. Unsere artgerechte Ernährung ist das Ziel, aber das lässt sich oft nicht innerhalb weniger Wochen erreichen. Eine völlige Umstellung kann bei vielen Menschen zu starken Beschwerden und Entgiftungssymptomen führen. Viele Menschen berichten, dass es Jahre gedauert hat, bis sie sich vollständig umgestellt haben, und manche gehen je nach ihren Möglichkeiten immer wieder hin und her.

Manche brauchen länger als andere

Als Faustregel gilt: Je älter du bist und je mehr Giftstoffe sich in deinem Körper angesammelt haben, desto länger dauert die Umstellung. Stelle langsam um und lass dir Zeit. Du kannst zum Beispiel damit beginnen, Fleisch und Milchprodukte wegzulassen, dann Getreide und Bohnen, und gleichzeitig immer mehr Rohkost essen, vor allem reife Früchte.

Phasen der Umstellung auf eine fruchtbasierte Ernährung

Es gibt keine «Regel» für die Umstellung. Man sollte einfach Schritte unternehmen, um mehr und mehr ungeeignete Lebensmittel zu eliminieren, die nicht für den Menschen geeignet sind, und rohe, hochwertige Lebensmittel zu vermehren. Ein guter Anfang ist der Verzicht auf verarbeitete Lebensmittel, Fleisch, Milchprodukte, Getreide und der Kauf von Bio-Lebensmitteln. Manchmal kann eine solche Umstellung allein schon eine Entgiftungskrise auslösen. Wenn Entgiftungskrisen auftreten, gehe es einfach langsamer an. Ein nächster Schritt könnte sein, allmählich die Anzahl der gekochten Lebensmittel zu verringern und die Rohkost zu erhöhen, dann roh-vegan und zunehmend 

Mögliche Stufen der Eliminierung von Lebensmitteln, die nicht Teil einer artgerechten Ernährung sind:

  • Verzicht auf Getreide und Hülsenfrüchte
  • Fleisch eliminieren
  • Verzicht auf Milchprodukte und Eier
  • Gekochte Lebensmittel reduzieren
  • Mehr Früchte und Rohkost

11. Entgiftungssymptome erkennen

Es ist auch wichtig zu wissen, dass dies nicht immer reibungslos verläuft. Wenn eine Entgiftungskrise auftritt, ist es wichtig, sie als Heilungskrise zu erkennen und die Symptome von einem degenerativen Zustand zu unterscheiden. Obwohl die alten Hasen und Experten dies wissen, ist es ein sehr häufiger Fehler, der die Menschen dazu bringt, aufzugeben und aufzugeben. Diese Heilkrisen werden sehr oft als Zeichen einer ungesunden Ernährung oder Mangelerscheinungen fehlinterpretiert.

Um zu verstehen, warum eine zu schnelle Umstellung zu Entgiftungskrisen führen kann, solltest du verstehen, wie eine Entgiftung und ihre Symptome aussehen. Entgiftungssymptome können sehr individuell sein, da es sich um eine vorübergehende Verschlimmerung Ihrer Hauptsymptome oder das Auftreten früherer Symptome handeln kann. Es gibt auch allgemeinere Symptome wie Müdigkeit, Schwindelgefühl oder grippeähnliche Symptome. Diese werden häufig durch die Mobilisierung bisher gespeicherter Toxine und Stoffwechsel-Endprodukte, welche nun ausgeschieden werden können verursacht (siehe Dr. Robert Morse). Durch eine zu schnelle Ernährungs-Umstellung jedoch, werden mehr gespeicherten Giftstoffe aus dem Fettdepots mobilisiert als auf einmal ausgeschieden werden können. Diese zirkulieren dann im Organismus und lagern sich um, was zu Symptomen führen kann.

Heilungskrisen treten immer wieder und in unterschiedlicher Intensität mit unterschiedlichen Symptomen auf. Der Hauptunterschied zwischen einem degenerativen Prozess und einer Entgiftungskrise ist, dass die Symptome vorübergehend sind. Und, wir sollten nebst Detox-Symptomen auch Verbesserungen in anderen «Bereichen» der Gesundheit sehen.

Entgiftungssymptome sind zwar üblich und vorübergehend, können aber dennoch suboptimal und stressig sein für den Körper, wenn man zu intensiv entgiftet. Dann ist es angebracht einen Schritt zurückzugehen, einige der vorherigen Lebensmittel in kleineren Mengen wieder in die Ernährung aufzunehmen und später wieder zwei Schritte weiter zu gehen! Ändere die Ernährung in deinem eigenen Tempo! Es ist kein Versagen, wenn du eine Zeit lang nicht völlig «clean» essen kannst!

12. Auf die Zahngesundheit achten

Viele vergessen, dass die Zähne bei einer Ernährung mit viel Obst häufig und lange Zeit Zucker und Fruchtsäuren ausgesetzt sind. Wir können uns monatelang und sogar jahrelang großartig fühlen… aber dann fangen die Zähne an, empfindlich zu werden. Manchmal wird von Zahnschmelzschäden berichtet, die aber auf kritische Fehler zurückzuführen sind. Aber nicht jeder, der eine Obstdiät macht, bekommt Zahnprobleme, denn die Obstdiät an sich ist nicht das Problem! Es gibt jedoch Dinge, auf die wir achten müssen, um Zahnschmelzschäden zu vermeiden. Die Ent- und Remineralisierung des Zahnschmelzes ist ein ganz eigenes Thema, deshalb haben wir einen ausführlichen Artikel und Leitfaden dazu.

References

  1. Adult male chimps regularly eat meat, unlike other chimps (available at https://www.pnas.org/post/journal-club/adult-male-chimps-regularly-eat-meat-unlike-other-chimps). (link)
  2. LSUHSC School of Medicine – Biochemistry and Molecular Biology. LSU Health New Orleans (available at https://www.medschool.lsuhsc.edu/biochemistry/Courses/Biochemistry201/Desai/Amino%20Acid%20Metabolism%20I%2010-14-08.pdf). (link)
  3. J. Shurkin, Animals that self-medicate. Proceedings of the National Academy of Sciences111, 17339–17341 (2014), doi:10.1073/pnas.1419966111. (link
  4. K. Milton, Nutritional characteristics of wild primate foods: Do the diets of our closest living relatives have lessons for us? Nutrition15, 488–498 (1999), doi:10.1016/s0899-9007(99)00078-7. (link)
  5. Raw Figs – Your Health Search Engine (available at https://www.rawfigs.com/?s=lymphatic%2Bsystem®=0).  (link)