Vegan Kollagen aufbauen? Ganzheitlich klappt es mit diesen Geheimtipps!

Dies ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Den Original-Artikel findest hier.

Wie kann man als Veganer das Kollagen natürlich steigern? Ein Schlüssel liegt in unserer artgerechten Ernährung, welche reich an tropischen Früchten ist, der Behebung unseres Schwefelmangels und einigen weiteren natürlichen Faktoren und Nährstoffen. 

Organischer Schwefel: der geheime Kollagen-Booster

Trotz der gut untersuchten und dokumentierten Erfolge von MSM (organischer Schwefel), scheint dies immer noch ein kleines Geheimnis im Bereich der ganzheitlichen Gesundheit zu sein – obwohl es schon lange gut untersucht ist!

MSM ist ein natürliches Molekül, das als Schwefelspender für den Körper dient und ein wichtiger Nährstoff für den Aufbau von Kollagen ist. MSM wird in der Regel in Knorpelergänzungsmitteln (allerdings in relativ niedriger Dosierung) für Hautprobleme und das Wachstum von Nägeln und Haaren verwendet. Es ist auch als natürliches Schmerzmittel bekannt.

MSM ist die Abkürzung für Methylsulfonylmethan, und obwohl die Bezeichnung fremd klingen mag, ist es eine natürliches Molekül, welches in pflanzlichen Nahrungsmitteln und im menschlichen Körper selbst vorkommt. 

Warum müssen wir MSM ergänzen, wenn wir es selbst herstellen können? Weil Schwefel in der modernen Nahrungsmittelversorgung zu kurz kommt, da die Pflanzen selbst auf schwefelarmen Böden wachsen. So kommt es zu einem weit verbreiteten, aber stillen Schwefelmangel beim Menschen. Dieser Zustand wird in Gesundheitsthemen kaum je erwähnt, aber wir sehen die Symptome überall um uns herum.

MSM ist ungiftig, von der FDA allgemein als sicher anerkannt, und die Empfehlungen liegen bei 5 g pro Tag (siehe hierund hier). Tatsächlich wurde MSM sogar erfolgreich intravenös verabreicht, wie der entdeckende Universitätsforscher Dr. Herschler berichtet:

«In U.S. Pat. No. 4,296,130, I teach that methylsulfonylmethane is so inert and non-toxic that aqueous solutions thereof can be used as a blood diluent. In healthy humans or other animals having adequately high methylsulfonylmethane blood levels, methylsulfonylmethane is in fact «inert» in the sense the term is used in that patent. However, in acutely ill patients, dramatic beneficial benefits are often obtained by the intravenous administration of large doses of methylsulfonylmethane.»

Übersetzt: «In U.S. Pat. Nr. 4,296,130 lehre ich, dass Methylsulfonylmethan so inert und ungiftig ist, dass wässrige Lösungen davon als Blutverdünnungsmittel verwendet werden können. Bei gesunden Menschen oder anderen Tieren mit ausreichend hohen Methylsulfonylmethan-Blutspiegeln ist Methylsulfonylmethan tatsächlich «inert» in dem Sinne, wie der Begriff in dem Patent verwendet wird. Bei akut erkrankten Patienten werden jedoch durch die intravenöse Verabreichung hoher Dosen von Methylsulfonylmethan oft dramatische positive Wirkungen erzielt.»Robert J Herschler, 1989

Neben der Stärkung des Kollagens hat MSM mehrere erstaunliche, dokumentierte Vorteile und gewinnt in der Gesundheits-Forschung an Bedeutung! Und warum? Weil es dem Körper hilft, integrativ zu funktionieren, indem es einen oft vernachlässigten Nährstoff liefert:

  • MSM ergänzt den essentiellen Nährstoff Schwefel (Mineral)
  • Schwefel ist Teil wichtiger Co-Faktoren für enzymatische Aktivitäten
  • MSM unterstützt den Aufbau der schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin and Cystein und damit die richtige Proteinfaltung
  • Schwefel unterstützt die Phase II der Entgiftung in der Leber, die leicht überlastet wird (erfahre mehr dazu hier)
  • MSM wirkt antiparasitär gegen verschiedene Darmparasiten und urogenitale Infektionen (siehe hier)
  • MSM fördert Haar- und Nagelwachstum

Lese hier mehr über die Wirkung von MSM und seine Anwendung.

Silizium: der vernachlässigte Kollagenverstärker

Silizium ist bekanntlich das «Hautmineral» und, was nicht überrascht, wichtig für die Kollagenproduktion. Aus diesem Grund hört man viel über die Wirkung von Sellerie: Selleriesaft ist eine der besten pflanzlichen Quellen für Silizium! Es ist nicht ungewöhnlich, dass Tiere zur Ergänzung von Silizium ihrer Ernährung mineralstoffreiche Erde fressen. Kieselgur und viele Tonerden enthalten viel Kieselsäure und werden seit Tausenden von Jahren für Gesundheit und Schönheit verwendet.

Vitamin C: tropische Früchte sind der Schlüssel

Vitamin C ist die übliche Empfehlung zur natürlichen Kollagenverbesserung. Aber wusstest du, dass mehr dahintersteckt? Auf die richtige Menge und Quelle von Vitamin C kommt es an… und sie birgt ein Geheimnis! Es wird kaum diskutiert, dass unsere natürliche Ernährung extrem viel mehr Früchte (und Vitamin C) enthält, als uns heute bewusst ist! Das ist der Grund, warum wir so intensiv von einer hochdosierten Ergänzung des Mikronährstoffs profitieren! 

Die fruchtbasierte Ernährung ist auch der Grund dafür, dass der Mensch seine funktionellen Vitamin-C-Gene verloren hat – im Gegensatz zu den Säugetieren, die keinen hohen Anteil an Früchten in ihrer Ernährung haben (diese synthetisieren Vitamin C selbst). Außerdem wird die Bedeutung von tropischen Früchten für die Gesundheit stark vernachlässigt: Unsere ursprüngliche, natürliche Ernährung in der Evolutionsgeschichte bestand hauptsächlich aus tropischen Früchten (siehe unten)!

Deshalb ist das Wichtigste, was Sie für Ihr Kollagen tun können: Viel tropische Früchte essen! Zehn pro Tag! Bananen, Mangos, Açai-Bowls, Litschis, Durian, Jackfruit, Passionsfrüchte usw. Wenn du diese Menge nicht erreichen kannst, solltest du eine entsprechende Nahrungsergänzungen (z.B. Camu-Camu-Fruchtextrakt) in Betracht ziehen.

Aber fangen wir von vorne an, um wirklich zu verstehen, warum wir von einem hohen Verzehr von tropischen Früchten so sehr profitieren können, einschließlich einer gesünderen Haut durch Kollagen: Eine sehr Vitamin-C-reiche Ernährung ist eigentlich unsere natürliche, artgerechte Ernährung! Denn unsere Biologie ist die eines tropischen Frugivoren:

Tropische Früchte sind für den Menschen die am besten geeignete Nahrung – entsprechend unserem evolutionären Hintergrund sowie unseren anatomischen und physiologischen Anpassungen an eine Ernährung mit Früchten! Wie andere stark frugivore Primaten ist der Mensch biologisch gesehen eine tropische, stark frugivore (fruchtfressende) Spezies!


Frugivore Primaten – wie Schimpansen – ernähren sich in der Natur zu etwa 70 % von tropischen Früchten. Je nach Verfügbarkeit von Früchten ernähren sie sich über einen längeren Zeitraum ausschließlich von Früchten! Neben Früchten ernähren sich Schimpansen auch von Nüssen, Blumen, Grünzeug, Wurzeln und einer kleinen Menge tierischer Nahrung (überwiegend Insekten).

Obwohl es eine enorme Fülle und Vielfalt an tropischen Früchten gibt (Größe, Geschmack, chemische Zusammensetzung, Säuregehalt, Süße, Farben, Samengröße usw.), ist es faszinierend, dass die meisten tropischen Wildfrüchte für den Menschen essbar sind. Im Gegensatz dazu waren die meisten Wildfrüchte (vor dem Anbau und der Hybridisierung) in kälteren Klimazonen für den Menschen nicht essbar. Dieses Muster macht nur Sinn, wenn man bedenkt, dass der Mensch ein tropischer Frugivore ist: Der Mensch hat sich in den Tropen mit Früchten als Hauptnahrungsquelle entwickelt (erfahre mehr darüber hier)!

Eine Ernährung, die keinen hohen Vitamin-C-Gehalt aufweist, kann zu einem Mangel an anderen Nährstoffen wie Eisen, Folsäure oder Aminosäuren führen, da Vitamin C an ihrer Aufnahme oder ihrem Stoffwechsel beteiligt ist (mehr dazu hier). Leider enthalten die meisten modernen Ernährungsformen die optimale (hohe) Menge an Früchte nicht, welche die Grundlage für optimaler Gesundheit (frugivorer Spezies) ist!

Bor: der vergessene Kollagen-Booster

Bor ist wichtig für die Kollagenproduktion. Und wieder einmal liegt die Lösung für den häufigen Bormangel in der Kenntnis unserer frugivoren Ernährung, die reich an tropischen Früchten und Nüssen ist! Beide Lebensmittel sind von Natur aus reich an Bor.

Wenn wir unsere artspezifische Ernährung vernachlässigen, kann uns Bor fehlen, welches in Früchten und Nüssen enthalten ist: Ein suboptimaler Verzehr von Früchten und Nüssen führt auch zu einem suboptimalen Borgehalt – der, wie wir alle wissen, für die Qualität der Haut wichtig ist!

«…boric-acid solution improved wound healing through action on the extracellular matrix.. these beneficial effects of boron were due to direct actions on specific enzymes found in fibroblasts: elastase, trypsin-like enzymes, collagenase, and alkaline phosphatase.»

Übersetzung: «…Borsäurelösung verbesserte die Wundheilung durch Einwirkung auf die extrazelluläre Matrix… diese positiven Wirkungen von Bor waren auf die direkte Einwirkung auf spezifische Enzyme in Fibroblasten zurückzuführen: Elastase, trypsinartige Enzyme, Kollagenase und alkalische Phosphatase.»L. Pizzorno, Review Article; Integrative Medicine Vol. 14 (2015)

Jod und Selen: die versteckten Kollagenverstärker

Die Schilddrüsenaktivität ist wichtig für die Kollagenproduktion. Jod ist ein Schlüsselnährstoff für die Schilddrüse. Eine Schilddrüsenunterfunktion wird häufig durch Jodmangel verursacht. Selen wird für die Jodverwertung im Körper benötigt. Es sind nur einige wenige Punkte, die wir miteinander verbinden müssen, um festzustellen, dass Jod und Selen für die Kollagenproduktion unerlässlich sind!

In unserer üblichen Ernährung und Umwelt sind die beiden Spurennährstoffe nicht im Überfluss vorhanden, weshalb eine Supplementierung für die Gesundheit und die Kollagenproduktion entscheidend ist.

Die gute Nachricht ist, dass Jod und Selen auf natürliche Weise zugeführt werden können: jodhaltige Algen (z. B. Kelp) und selenhaltige Paranüsse.


Weitere Einzelheiten zur Nahrungsergänzung findest du in diesem Leitfaden zur Nahrungsergänzung:

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Zink: der Kollagen-Reparateur

Eine ausreichende Zinkzufuhr ist für die Gesundheit der Haut und die Wundheilung unerlässlich: Der Mineralstoff wird als Co-Faktor für kollagenaufbauende Enzyme benötigt. Um festzustellen, ob du von der Einnahme von Zink profitieren kannst, kannst du Nahrungsergänzungsmittel einnehmen und beobachten, ob sich die Haut und Wundheilung verbessert. Darüber hinaus kannst du deinen Zinkbedarf durch den Verzehr von Nüssen, insbesondere Cashewnüssen, decken.

Wenn du denkst, an einem Zinkmangel zu leiden, solltest du auch eine eventuelle Pyrolurie auf dem Radar haben: eine häufige Stoffwechselstörung (bei Stress und Schwermetall-Belastung), bei der Zink in höheren Konzentrationen als normal über den Urin ausgeschieden wird und verloren geht.

Was können wir generell tun, um die Kollagenproduktion anzukurbeln?

Als gesundheitsbewusste Menschen wissen wir, dass es genauso wichtig ist, was wir weglassen, wie was wir zu uns nehmen. Der Verzicht auf Junkfood, Lebensmittelzusatzstoffe, toxische Alltags-Chemikalien aus Kosmetika und Putzmittel etc., Alkohol, Rauchen, Vapen für eine bessere Haut ist offensichtlich. Aber was können sabotiert unsere Kollagenproduktion noch, was nicht so offensichtlich ist?

  • Vermeiden von Kaffee und Schokolade: Die beiden häufigsten Genussmittel sind leider auch wirksame Mineralstoffaufnahmehemmer. Außerdem beeinträchtigen sie die gesunde Funktion der Schilddrüse.
  • Weniger gekochte Lebensmittel und mehr rohe Lebensmittel! Dies ist ein stark unterschätzter Schlüsselfaktor.
  • Auf eine artgerechte Ernährung zusteuern, indem man Lebensmittel vermeiden, die für den Menschen nicht geeignet sind.

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References

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